BPC-157

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BPC-157: das Super-Peptid, das Verletzungen kuriert

BPC-157 gehört zusammen mit TB-500 zu den beiden Peptiden, die in der Sportwelt am meisten von sich reden machen. Beide haben einen Ruf als fantastische Heilprozess-Beschleuniger, die bei Verletzungen und bei Entzündungen eingesetzt werden können und besser funktionieren als jedes Medikament. BPC-157 soll dabei noch effektiver sein als TB-500, weil es lokal wirksam ist, während TB-500 eher systemisch (also im ganzen Körper) wirkt. Nebenwirkungen sind nicht bekannt; die Anwendung von BPC-157 gilt als völlig risikofrei.

Aber stimmt das auch alles? Im nachfolgendenden Text erfährst du mehr – darüber, ob es überhaupt belastbare BPC-157 Studien für die Anwendung an Menschen gibt, welche BPC-157-Erfahrungen im Netz kursieren und ob BPC-157 legal ist. Außerdem erfährst du, wo man BPC-157 kaufen kann und was beim Kauf zu beachten ist.

Was ist BPC-157?

BPC-157, auch bekannt als „Bepecin“, ist ein aus 15 Aminosäuren bestehendes Peptid (also ein sogenanntes Pentadeca-Peptid). Sein molekularer Aufbau basiert auf einem körpereigenem Protein, das in der Magensäure vorkommt; BPC-157 selbst stammt aber aus dem Labor. Entwickelt wurde es 1991 im Zuge der experimentellen Arbeit mit dem Peptid TB-500. Anfänglich trug es noch die Bezeichnung „PL 14736“ bzw. „PL-10“. In der Hoffnung, mit PL 14736 ein Pendant zu TB-500 gefunden zu haben, führten die Entwickler zahlreiche Tierversuche zur Heilwirkung von PL 14736 durch, und siehe da: Das Peptid erwies sich bei Nagetieren als enorm heilungsbeschleunigend. Zunächst wurde die Heilung bei gastrointestinalen Erkrankungen, also bei entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen, untersucht. Die Ergebnisse waren vielversprechend – so vielversprechend, dass ein Jahrzehnt später Humanstudien folgten [1]. Des Weiteren untersuchte man die Heilwirkung bei Hautwunden und bei Bänderverletzungen, und auch hier erwies sich PL 14736 bei Tierversuchen als höchst wirksam [2][3]. Tatsächlich scheint das Peptid auf alle Arten von Weichgewebe, wie Sehnen, Bänder und Skelettmuskeln, einen heilungsbeschleunigenden Effekt zu haben [4]. Daraus resultiert auch die heutige Bezeichnung BPC-157 – das Buchstabenkürzel „BPC“ steht nämlich für „Body Protective Compound“, was „körperschützende Komponente“ bedeutet. BPC-157 wird seit einiger Zeit in der funktionellen Medizin vermarktet, obwohl noch keine Zulassung seitens der FDA für die Verwendung in der Standardmedizin vorliegt. Das bedeutet, dass BPC-157 nicht offiziell als Medikament angewendet werden darf [5].

Wie wirkt BPC-157?

BPC-157 wirkt entzündlichen Prozessen entgegen und stimuliert offenbar die Fibroblasten, wodurch das Zellwachstum im Weichgewebe angeregt wird.
Im Klartext: BPC-157 fördert die Heilung von Sehnen und Bändern. Außerdem hat BPC-157 einenpositiven Einfluss auf die Bildung von Granulationsgewebe und von Kollagen, sodass es auch die Hautheilung fördert [6]. Zudem zeigte BPC-157 in Versuchen an Nagetieren eine protektive (schützende) Wirkungen auf Nervenzellen und Nervenfasern.

Damit nicht genug: Das Peptid wirkt sich auch schützend auch auf das Herz-Kreislauf-System aus. Offenbar bilden sich nämlich unter Einwirkung von BPC-157 schneller neue Blutgefäße (Angiongenese), wenn ein Venenverschluss vorliegt. In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass BPC-157 bei einer Okklusion der Hauptvene hilft, eine Thrombose zu verhindern [7]. Wenn weitere Studien zu ähnlichen Ergebnissen kommen, könnte BPC-157 künftig
zur Linderung verschiedener Gefäßverschlussstörungen eingesetzt werden.

Es deutet also viel darauf hin, dass das Peptid wirklich ein „Body Protective Compound“ – eine körperschützende Komponente – ist. Fasst man alle
bisherigen BCP-157 Studien zusammen und ergänzt man die daraus resultierenden Erkenntnisse um die BPC-157 Erfahrungen von Sportlerinnen und
Sportlern, dann ergibt sich folgendes Wirkungsspektrum:

  • schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System
  • verstärkte Bildung von neuen Blutgefäßen
  • beschleunigte Heilung von Sehnen und Bändern
  • beschleunigte Heilung der Haut bzw. verbesserte Wundheilung
  • verbesserte Heilung von Magen-Darm-Erkrankungen
  • Hemmung entzündlicher Prozesse

Anwendung von BPC-157

BPC-157 für Verletzungen
Einer der Hauptgründe dafür, dass BPC-157 bei Sportlerinnen und Sportlern so beliebt ist, besteht darin, dass sich damit typische Sportverletzungen
(Bänderrisse, Sehnenrisse, Sehnenreizungen usw.) viel schneller auskurieren lassen. Wenn eine Verletzung operativ behandelt werden muss, wie es bei Sehnenrissen oft der Fall ist, fällt die anschließende Heilphase mit BPC-157 bedeutend kürzer aus.

BPC-157 für Entzündungen

Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Körpers auf Verletzungen und auf Infektionen. Eigentlich klingen Entzünden irgendwann von allein wieder ab; sie können aber auch chronisch werden und dann zu langfristigen Problemen führen. Für BPC-157 wurden in Studien entzündungshemmende
Eigenschaften nachgewiesen. Speziell bei chronischen Entzündungen kann BPC-157 daher dazu beitragen, dass sich die Lage deutlich bessert und die Lebensqualität der Betroffenen wieder ansteigt.

BPC-157 für Gelenkschmerzen

Jeder kennt Gelenkschmerzen – und sportlich aktive Menschen können von Gelenkschmerzen geradezu ein Lied singen. Denn so gesund Sport auch sein
mag: Er stellt immer auch eine Belastung der Gelenke dar. Meistens rührt der Gelenkschmerz, der durch Sport verursacht wird, aber gar nicht von den
Gelenken selbst her (anders als etwa der Gelenkschmerz bei Arthrose und bei Rheuma), sondern von den Sehnen, die über die Gelenke ziehen. Dann kann BPC-157 eine deutliche Schmerzlinderung bewirken.

BPC-157 für Muskelaufbau

Obwohl BPC-157 nicht primär zu Muskelaufbauzwecken entwickelt wurde, kann es den Muskelaufbau fördern – und zwar dann, wenn die Trainingsintensität durch Sehnen- und Gelenkschmerzen beeinträchtigt wird. Indem BPC-157 ein schmerzfreies Training ermöglicht, ermöglich es auch das Setzen von optimalen Aufbaureizen.

BPC-157 für Magen-Darm-Erkrankungen

Nahezu alle Beschwerden, die den Magen-Darm-Trakt betreffe, können mit BPC-157 behandelt werden. Ob Magengeschwür, Darmentzündung,
Reizdarm oder chronische Erkrankung wie Colitis ulcerosa: Der Einsatz von BPC-157 bewirkt fast immer einen merklichen Rückgang der Symptome.

BPC-157 Dosierung

Eine allgemeine Dosierungsempfehlung für BPC-157 gibt es nicht, weil die Anwendung am Menschen noch gar nicht zulässig ist. Und da die wenigen
Humanstudien, die bisher durchgeführt wurden, nur auf Darmgesundheit abzielten, gibt’s für den Einsatz von BPC-157 zu anderen Zwecken nicht einmal
experimentelle Erfahrungswerte. Bei Tierversuchen reichten die Dosierungen von 1 bis 10 µg/kg Körpergewicht pro Tag, was eine ziemlich große
„Range“ ist – das macht es schwierig, hieraus Empfehlungen abzuleiten. Außerdem erfolgte die Verabreichung in den Studien vorzugsweise per Injektion, wie bei Peptiden üblich. Auf dem Supplement-Markt kann man aber keine Injektionslösung anbieten.

Die BPC-157-Präparate, die man heute bei Online-Händlern kaufen kann, sind praktisch ausnahmslos orale Kapselpräparate oder orale Tropfenpräparate.
Ihre Dosierung liegt üblicherweise im Bereich von 250 µg bis 1.000 µg pro Kapsel oder Tropfen. Empfohlen wird 1 Kapsel pro Tag. Wie gut solche
oralen Präparate bei Beschwerden außerhalb des Magen-Darm-Bereichs funktionieren, ist allerdings strittig. Peptide sind letztlich nur Aminosäurenketten,
und Aminosäurenketten werden im Darm eigentlich vollständig zersetzt. Bei Beschwerden im Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat sind orale Peptidpräparate also nicht erste Wahl.

Vielversprechender sind da schon Hautpflaster bzw. transdermale Patches, wie der Hersteller BPS Pharma sie anbietet. Diese Patches (Dosierung:
1.000 µg pro Patch) können bei Sehnenreizungen, Gelenkentzündungen usw. direkt auf die betroffene Stelle aufgeklebt werden. Die Abgabe des Wirkstoffs erfolgt langsam über 8 Stunden, sodass eine konstante Versorgung gewährleistet ist. Danach kursiert das Peptid noch weitere 16 Stunden im
Blut. Es reicht also, wenn alle 24 Stunden ein neues Pflaster aufgeklebt wird. Nach einer Woche sollten Entzündungsschmerzen deutlich nachlassen,
spätestens nach zwei Wochen sollten entzündete und schmerzende Körperstellen, wie Knie, Ellbogen oder Schultern, wieder normal funktionieren.

Welche Nebenwirkungen hat BPC-157?

Bisher sind nur wenige BPC-157 Nebenwirkungen bekannt – was natürlich nicht heißt, dass es keine gibt. In den präklinischen Tiermodell-Studien
manifestierte sich aber ein sehr ansehnliches BPC-157-Sicherheitsprofil: Signifikante toxische Effekte oder schwerwiegenden Nebenwirkungen traten
nicht auf, auch nicht bei Dosierungen, die weit über denen lagen, die für therapeutische Effekte als sinnvoll erachtet werden. Dennoch darf man BPC-157 nicht als nebenwirkungsfreie Substanz ansehen. Da BPC-157 die Zellproliferation in den Firoblasten fördert, besteht theoretisch die Möglichkeit, dass es
auch das Wachstum von unerwünschten Gewebearten – sprich Tumoren – stimuliert. Darüber hinaus gibt es paradoxerweise Berichte über leichte
Verdauungsbeschwerden im Zusammenhang mit der Anwendung von BPC-157. Es fehlen in jedem Fall langfristige Studien zu etwaigen BPC-157
Nebenwirkungen, weshalb die Sicherheit von BPC-157 unklar ist.

Ist BPC-157 legal?

Ob BPC-157 legal ist, lässt sich derzeit nicht eindeutig bestimmen. BPC-157 ist von keiner nationalen Regulierungsbehörde für den klinischen Einsatz am Menschen zugelassen, das Peptid darf also weder als Medikament noch als Lebensmittel oder als Nahrungsergänzungsmittel für Menschen verkauft oder erworben werden. Als experimentelle Substanz ist es aber verkehrsfähig. Anders ausgedrückt: BPC-157 ist nicht illegal – sofern die Anwendung am Menschen kein Thema ist. Aus diesem Grund findet man in den Produktbeschreibungen von Online-Shops mit BPC-157-Angebot häufig den Hinweis „Forschungschemikalie – nicht für den menschlichen Gebrauch bestimmt“.

Für Sportlerinnen und Sportler stellt sich die Sachlage etwa anders dar, denn BPC-157 steht auf der WADA-Lister verbotener Substanzen (Kategorie S0: nicht zugelassene Substanzen). Also ist die Anwendung von BPC-157 Doping! Wer bei einem Dopingtest positiv auf BPC-157 getestet wird, gilt als
gedopt. Dabei spielt es keine Rolle, dass für BPC-157 kein direkter leistungssteigernder Effekt nachgewiesen ist.

Wo kann man BPC-157 kaufen?

Orale BPC-157-Präparate gibt es im Internet zwar nicht gerade an jeder Ecke, sie sind aber in vielen gut sortierten Supplement-Shops erhältlich. Bei den
Pflastern von BPS Pharma ist die Beschaffung schon schwieriger – sie sind nur über den BPS-Pharma-Shop und über einige wenige Spezialshops zu
bekommen. Der Preis für die Pflaster ist auch nicht gerade niedrig (in jedem Fall 3-stellig). Dafür darf man sich von den Pflastern aber auch eine im
Vergleich zu den Kapseln viel bessere Wirksamkeit bei allen Beschwerden erhoffen, die nicht den Magen-Darm-Trakt betreffen.

  1. M. Veljaca et al. (2003): “Safety, tolerability and pharmacokinetics of PL 14736, a novel agent for treatment of ulcerative colitis, in healthy male volunteers”
    (https://www.researchgate.net/publication/288946001_Safety_tolerability_and_pharmacokinetics_of_PL_14736_a_novel_agent_for_treatment_of_
    ulcerative_colitis_in_healthy_male_volunteers
    )
  2. D. Seveljević-Jaran et al. (2006): “Accelerated healing of excisional skin wounds by PL 14736 in alloxan-hyperglycemic rats” – Skin Pharmacol Physiol. 2006
    (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16785777/)
  3. Tomislav Cerovecki et al. (2010): “Pentadecapeptide BPC 157 (PL 14736) improves ligament healing in the rat” – J Orthop Res. 2010
    (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20225319/)
  4. Daniel Gwyer (2019): “Gastric pentadecapeptide body protection compound BPC 157 and its role in accelerating musculoskeletal soft tissue healing” – Cell Tissue Res. 2019 (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30915550/)
  5. wikipedia.org: BPC-157 (https://en.wikipedia.org/wiki/BPC-157)
  6. S. Seiwerth et al (1997): “BPC 157's effect on healing” – J Physiol Paris. 1997 (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9403790/)
  7. Slaven Gojkovic et al. (2020): “Pentadecapeptide BPC 157 resolves suprahepatic occlusion of the inferior caval vein, Budd-Chiari syndrome model in rats” – World J Gastrointest Pathophysiol. 2020 (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32226643/)