Bodybuilding ist nicht unbedingt der gesündeste Sport. Das liegt weniger an dem Sport selbst als vielmehr an dem, was normalerweise mit ihm einhergeht, nämlich einer oft einseitigen Ernährung und dem üppigen Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln. Je nachdem, wie groß der Ehrgeiz bei dem einzelnen Bodybuildingfan ist, kommt auch noch der Einsatz von verschreibungspflichtigen Medikamenten und von Anabolika hinzu, und dann besteht ein wirklich
ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko für die inneren Organe. Besonders gefährdet ist die Leber. Wer leistungsorientiert Bodybuilding bzw. Kraftsport
betreibt, sollte sich deshalb frühzeitig mit dem Thema Leberschutz auseinandersetzen – und mit der Frage, welche Supplements man im Hinblick auf
Leberschutz kaufen kann.
Wozu Leberschutz?
Zugegeben: Die Frage „Wie kann ich am besten meine Leber schützen?“ ist deutlich weniger spannend als die Frage „Wie baue ich am schnellsten Muskeln auf?“. Sie gehört zu der spannenderen zweiten Frage aber dazu. Denn am schnellsten baut man Muskeln mit PEDs (engl. performance enhancing drugs [leistungssteigernden Substanzen]) auf, also mit anabolen Steroiden, mit SARMs und mit Prohormonen. Und PEDs belasten gehörig die Leber [1]. Aber selbst, wenn du als Bodybuilder bzw. Bodybuilderin keine PEDs verwendest, ist deine Leber durch deinen Sport – genauer: durch das „Drumherum“ um deinen Sport – nicht unerheblich gefährdet. Warum? Immerhin ist Alkohol, der „Leberkiller Nr. 1“, für Menschen, die Kraftsport und Bodybuilding betreiben, doch in der Regel kein Thema? Aber die Leber nimmt eben nicht nur durch Alkohol Schaden. Folgende Faktoren spielen in Bezug auf Lebergesundheit ebenfalls eine entscheidende Rolle:
- Große Nahrungsmengen
Überernährung mit (zu) hoher Kalorien- und Fettzufuhr führt dazu, dass der Körper Fettreserven anlegt – vorwiegend im Fettgewebe, aber auch in der Leber. Also Folge davon kann die Leber teilweise verfetten, man spricht dann von einer „nichtalkoholischen Fettleber“ (NAFL). In Deutschland ist jeder vierte Bundesbürger über 40 davon betroffen [2]. Eine Fettleber kann ihre Entgiftungsaufgaben im Organismus nicht mehr richtig erfüllen; die Leberfunktion ist bei einer NAFL stark eingeschränkt. Da im Bodybuilding im Zuge von Massenaufbauphasen häufig exzessiv gegessen wird, ist die Leberbelastung durch Überernährung in diesem Sport nicht zu unterschätzen.
- Einseitige Ernährung
Viele Kraftsport-Athletinnen und -Athleten folgen phasenweise strikten Diätformen. Sie ernähren sich z. B. betont fettreich (Keto-Diät) oder betont
kohlenhydratreich (High-Carb-Aufbaudiät). Solche einseitigen Ernährungsweisen belasten die Leber ebenso wie eine allgemeine Überernährung.
- Medikamentenkonsum
Wer intensiv trainiert, greift häufig zu Schmerzmitteln – dass kann die Leberwerte enorm nach oben treiben. Speziell Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und insbesondere Paracetamol gelten als ausgesprochen lebertoxisch [3]. Körperliche Fitness und Gesundheit gehen im Bodybuilding also nicht unbedingt Hand in Hand. Ohne gezielte Unterstützung der Leber durch geeignete Supplements riskiert man als Hantelsportler bzw. Hantelsportlerin, dass die Leber in ihrer Funktion als Entgiftungsorgan überfordert wird und dauerhaft Schaden nimmt.
Warum belasten Steroide die Leber?
Die größte Gefahr für die Leber im Zusammenhang mit Bodybuilding geht aber zweifellos vom Einsatz anaboler Steroide bzw. vom Einsatz leistungssteigernder Substanzen generell aus. Diese Substanzen schaden der Leber aus mehreren Gründen:
Abbau in der Leber
Die meisten Anabolika werden in der Leber abgebaut (metabolisiert), d. h., die Leber baut die Steroidmoleküle zu Metaboliten ab, die für den Organismus ungefährlich sind. Das ist für die Leber viel Arbeit – entsprechend steigen während einer Steroidkur fast immer die Leberenzymwerte. Nur ganz wenige Steroide, wie etwa injizierbares Nandrolon (19-Nortestosteron), lassen die Leber nahezu unbehelligt.
17-alpha-Alkylierung
Orale Anabolika, also Steroide und Prohormone in Tabletten- oder Kapselform, belasten die Leber noch stärker als injizierbare Präparate. Grund dafür ist
der sogenannte First-Pass-Effekt: Wenn dem Körper über die Nahrung potenziell toxische Stoffe zugeführt werden, gelangen diese nach der Resorption im Magen-Darm-Trakt sofort in die Leber, wo sie normalerweise unschädlich gemacht werden. Durch das Unschädlichmachen geht aber auch deren Wirkung verloren, deshalb machen die Hersteller von oralen Anabolika ihre Erzeugnisse mittels Alkylierung „leberfest“. Substanzen, die 17-alpha-alkyliert sind, widersetzen sich den Neutralisierungsversuchen der Leber. Aufgrund der 17-alpha-Alkylierung sind sie jedoch extrem lebertoxisch. Aber ACHTUNG: Die Alkylierung ist kein reines Oralpräparatemerkmal. Einige Steroide, wie etwa Stanozolol, sind IMMER 17-alpha-alkyliert, unabhängig davon, ob sie als Oralpräparat oder als Injektionspräparat vorliegen. Sich Stanozolol zu spritzen, ist also nicht weniger leberschädlich als StanozololTabletten zu schlucken.
Verschiebung der Blutfettwerte
So gut wie alle Anabolika haben negative Auswirkungen auf die Blutfettwerte, sie verschieben nämlich die HDL-/LDL-Cholesterinbilanz zugunsten des „schlechten“ LDL-Cholesterins. Da die Leber der Hauptspeicherort für Cholesterin ist, kann ein allzu hoher LDL-Cholesterinspiegel ebenso wie Überernährung zu Fettablagerungen in der Leber und um die Leber herum führen [4].
Wenn man Anabolika verwendet, ist es also immer eine gute Idee, Leberschutz-Supplements einzunehmen. Nicht ohne Grund werden viele Leberschutz-Supplements als On-Cycle-Therapie-Supplements (OCT-Supplements) bzw. als Cycle Support vermarktet und verkauft.
Wie funktioniert Leberschutz?
Leberschutz-Supplements machen die Leber widerstandsfähiger gegen schädigende Einflüsse aller Art. Manche Leberschutz-Supplements können sogar dazu beitragen, dass bereits erhöhte Leberwerte wieder absinken; sie unterstützen also die Leberregeneration. Nichtsdestotrotz sollten Leberschutz-Supplements immer schon parallel zu einer Anabolika-Anwendung eingenommen werden und nicht erst im Anschluss. Dadurch lässt sich vielleicht verhindern, dass es überhaupt zu einer Leberschädigung kommt.
Welche Supplements schützen die Leber?
Glücklicherweise gibt es etliche Substanzen, die der Lebergesundheit förderlich sind. Die bekanntesten und wirksamsten sind diese:
TUDCA (Tauroursodesoxycholsäure)
Tauroursodesoxycholsäure ist eine Verbindung, die in der Gallensäure vorkommt. Sie reduziert den oxidativen Stress auf das Endoplasmatische
Retikulum (ER) und wirkt damit auch Entzündungsreaktionen der Leber entgegen. Noch wichtiger aber: TUDCA kann die Leberwerte verbessern. In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass eine Supplementierung mit TUDCA einen Rückgang der Leberenzymwerte bewirkt [5]. TUDCA ist als Supplement sowohl in reiner Form (z. B. TUDCA von Nutra Innovations) als auch als Kombipräparat (z. B. in Organ FX Full Cycle Support von Meta-Com) erhältlich.
Mariendistelextrakt (Silymarin)
Die Mariendistel (engl. milk thistle) ist seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Der in ihr enthaltene Wirkstoff Silymarin schützt die Leber vor Schäden durch freie Radikale und interagiert mit den äußeren Hüllen der Leberzellen (er macht die Zellmembrane der Leber stabiler) [6]. Mariendistelextrakt ist deshalb in fast allen Supplements für die Leber enthalten, etwa in Liver Support von NP Nutrition oder in Mariendistel von
Krause Hof.
N-Acetylcystein (NAC)
NAC ist ein Vorläufer von Glutathion, einem der stärksten körpereigenen Antioxidantien. Es hilft dem Körper, Schadstoffe abzubauen. Von allen
Entgiftungsorganen ist die Leber am stärksten auf Glutathion angewiesen, deshalb profitiert sie enorm von einer Supplementierung mit N-Acetylcystein. Die Substanz ist daher auch Bestandteil vieler Leberschutzmittel, es gibt sie aber auch als Stand-alone-Präparat (z. B. N-Acetyl-L-Cysteine von HAYA LABS).
L-Glutathion
Manche Leberschutzmittel (z. B. Liver3 Pro von Revange Nutrition) enthalten neben NAC auch zusätzlich noch reines Glutathion in Form von
reduziertem L-Glutathion. L-Glutathion kann die Synthesekapazität der Leberzellen direkt erhöhen.
Was passiert ohne Leberschutz?
Wenn die Leber über längere Zeit durch eine problematische Ernährung oder durch Anabolika belastet wird und keine Unterstützung durch geeignete Supplements erhält, wird sie krank – und dann ist eine einwandfreie Leberfunktion nicht mehr gegeben. Zwar ist die Leber erstaunlich regenerationsfähig, trotzdem können mit der Zeit irreversible Schäden an ihr entstehen.
Zunächst einmal kann es zu Fettansammlungen bzw. zu einer Verfettung der Leber kommen. Eine Fettleber funktioniert nicht mehr richtig und leistet
Erkrankungen wie Diabetes Vorschub. Solange noch kein bindegewebiger Umbau der Leber eingesetzt hat, ist eine Fettleber jedoch heilbar [7]. (Wer bei
Google „Leber regenerieren nach Steroid-Kur“ als Suchbegriffkette eingibt, wird also beruhigende Infos erhalten.) Wenn sich das Lebergewebe allerdings schon verändert hat, kann sich der betroffene Teil nicht mehr regenerieren. Man spricht dann von einer Leberzirrhose. Bei einer vollständigen Leberzirrhose ist eine Lebertransplantation die letzte Behandlungsmöglichkeit.
Woran kann man eine hohe Leberbelastung erkennen?
Woran kann man aber merken, ob die Leber bereits angeschlagen ist? Jedenfalls nicht daran, dass die Leber weh tut, denn auch eine überlastete Leber
erzeugt keinen Schmerz. Es gibt aber andere Anzeichen dafür, dass es der Leber nicht gutgeht und dass die Leberfunktion gefährdet ist. Eines der
wichtigsten ist unerklärliche Müdigkeit bzw. anhaltende Erschöpfung. „Der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit“, sagen Internisten, und das ist keine leere Floskel. Da es für Müdigkeit und Erschöpfung aber eine Vielzahl von möglichen Gründen gibt, sind diese Erscheinungen allein noch kein sicheres Indiz für eine Leberüberlastung. Kommen dann aber noch Verdauungsprobleme, Appetitlosigkeit und übermäßiges Völlegefühl nach fettigem Essen hinzu, ist eine Leberüberlastung recht wahrscheinlich. Ganz klare Anzeichen sind schließlich gelbliche Haut und gelbliche Augen (Gelbsucht) sowie auffallend dunkler Urin und Hautveränderungen. Letzte rühren dann daher, dass aufgenommene Toxine von der Leber nicht mehr abgebaut werden können und sich in der Hautbeschaffenheit bemerkbar machen.
Wenn man eines oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellt, ist es höchste Zeit, sich um das Thema Lebergesundheit zu kümmern und LeberschutzMaßnahmen einzuleiten.
Wo kann man Leberschutz-Supplements kaufen?
Pflanzliche Leberschutz-Supplements wie Mariendistelextrakt gibt es in so gut wie jedem Online-Shop, der Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Auch in Online-Apotheken sind solche Supplements zu bekommen, man kriegt sie sogar in Drogeriemärkten wie dm. Bei TUDCA und TUDCA-haltigen Präparaten wird’s schon schwieriger. Da TUDCA noch Gegenstand der Forschung ist, ist es nicht in allen Ländern als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. In gut sortierten Supplement-Shops sind TUDCA-Präparate aber problemlos erhältlich. Leberschutz-Supplements mit verschiedenen aufeinander abgestimmten Inhaltsstoffen gibt es hingegen nur in Shops, die sich auf Sportnahrungsergänzungsmittel für Kraftsportler und Bodybuilder spezialisiert haben.
Wenn du Leberschutz kaufen willst, bist du bei GETBOOST3D genau richtig. Hier findest du eine riesige Auswahl an Multifunktionspräparaten, die alle für den Leberschutz wichtigen Substanzen in hoher Dosierung enthalten. Denn wer einerseits Extreme-Muscle-Builder-Produkte verkauft, der sollte andererseits auch Leberschutz-Produkte im Programm haben.
- dshs-koeln.de (2024): Nebenwirkungen von Anabolika (https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/nebenwirkungen-von-dopingmitteln/nebenwirkungen-von-anabolika/)
- deutsche-leberstiftung.de (2024): Nicht-alkoholische Fettleber (NAFL) – Platz eins der Fettleber-Diagnosen (https://www.deutsche-leberstiftung.de/presse/pressemappe/lebererkrankungen/fettleber/nicht-alkoholische-fettleber/)
- arznei-telegramm.de (1994): Leberschäden durch nichtsteroidale Entzündungshemmer (https://www.arzneitelegramm.de/html/1994_03/9403032_03.html)
- lipid-liga.de (2024): Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Fettstoffwechselstörungen (https://www.lipid-liga.de/empfehlungen/)
- C. Panella et al. (1995): “Does tauroursodeoxycholic acid (TUDCA) treatment increase hepatocyte proliferation in patients with chronic liver disease?”
(https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8541578/) - fitbook.de (2023): Wirkung, Dosierung und mögliche Risiken von Mariendistel (https://www.fitbook.de/ernaehrung/mariendistel-nahrungsergaenzung)
- netdoktor.de (2023): Fettleber: Behandlung (https://www.netdoktor.de/krankheiten/fettleber/behandlung/)